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Der Stehpisser

■ Ein Abgesang

Den heutigen Exkurs ins schönere Leben wollen wir mit einem Hirnsturm beginnen (Sie wissen schon: anything goes). Deutsch - Deutschland - groß - Mußt du groß?. O.K., nochmal: Sommer - Sonne - solche - Molche - Molke - Euter

-Fladen. Noch ein Versuch: Hitze - Grill - Rippe Hippe - Hippie - Pipi. Haben Sie die Häufung von Begriffen aus dem Urogenitalbereich bemerkt? Seit den bahnbrechenden Arbeiten von Tausch und Tausch ('69) kein Wunder meht: Enden doch solche Assoziationsketten in 83% der Fälle unter der Gürtellinie. Wir haben unser Thema: den Stehpisser.

Von einer aussterbenden Spezies ist zu reden, einem späten Opfer der weiblichen Emanzipation. Seit es Frauen gibt, neiden sie dem Manne das tertiäre Geschlechtsmerkmal, sich urinierend nicht setzen zu müssen. Und nicht zuletzt die Tatsache, daß neuerdings immer öfter die Kerle zum Reinigen des Sanitärbereiches verdonnert sind, führt zu der Erscheinung, daß vielfältige Sticker, Warnschilder und Mahnsprüche am Spülkasten den Stehpiß vermiesen. Bauliche Raffinesse wie die Installation des Örtchens unter schräger Decke legen zuletzt auch dem härtesten Steher das Handwerk.

Was bleibt, ist Waldeseinsamkeit. Ersatzweise schlagen wir ein wenig spielerische Betätigung als Anagrammist vor: Aus zweimal den roten Lettern der vorliegenden t-a-g-e-s-z-e-i-t -u-n-g komponiert man „Zeit genug setzen“. Burkhard Straßman

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