: Unterm Strich
Das Museum für sakrale Kunst haben Unbekannte in Val in der Provence ausgeraubt. Die Diebe entwendeten nach Angaben des Konservators vierzig Objekte von unschätzbarem Wert, insbesondere Gemälde, Statuen und Exvotos aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Bildende Kunst aus Schleswig-Holstein bildet den Schwerpunkt der 20. Sommerausstellung im Schloß Plön, die noch bis zum 14 August geöffnet ist. Auch die Plöner Ausstellungsmacher fühlen sich „dem historischen Prozeß verpflichtet“ und präsentieren, neben bundesdeutscher Nordkunst, erstmals Künstler aus der DDR.
Ohne DDR-Kunst dagegen muß die die Ausstellung Meisterwerke aus dem Guggenheim-Museum auskommen, die am 25.Juli in der Resi
denzgalerie Salzburg eröffnet wird. Die 40 Werke aus der Sammlungder Salomon R.Guggenheim Foundation, unter denen sich Arbeiten Brancusis, Chagalls, Kandinskys, Legers und Picassos befinden, bilden den Kern einer größeren Schau über die Kunst der ersten 6 Dekaden des 20.Jahrhunderts, die als Wanderausstellung 1990 und 1991 in Venedig, Madrid und Tokyo zu sehen sein wird, bevor sie für die Eröffnung des renovierten Salomon R. Guggenheim Museums nach New York zurückkehren wird.
Einer wird in Salzburg vermutlich fehlen. Denn in der DDR ist zum ersten Mal eine Gesamtschau der Werke Max Beckmanns (1884-1950) zu sehen. Das Museum der bildenden Küste in Leipzig zeigt seit Freitag bis zum
23. September unter dem Titel „Gemälde 1905 bis 1950“ annähernd 100 Werke des gebürtigen Leipzigers. Der Direktor des Museums, Dieter Gleisberg, bezeichnete die am Freitag eröffnete Schau als „die bedeutendste Kunstausstellung, die seit den Nachkriegsjahren in Leipzig veranstaltet worden ist.„Der Direktor des Frankfurter Städle, Professor Klaus Gallwitz, dessen Museum die Ausstellung mit vorbereiten half, nannte die noch im Rahmen des deutsch-deutschen Kulturaustausches organisierte Schau eine „Sensation“. Im Gegenzug sollen nach Angaben der Organisatoren 1992 Werke Max Klingers in der Main-Metropole gezeigt werden. Er habe das „Gefühl, daß Beckmann in diesem Land ein „Gegenstand der Begierde ist“, stellte Gallwitz fest. Er danke den über fast 60 Leihgebern aus dem In- und Ausland und wür
digte besonders die amerikanische Beteiligung an der Ausstellung. Einer der Höhepunkte der Leipziger Schau ist das Triptychon „Argonauten“, an dem Beckmann noch einen Tag vor seinem Tod am 27. Dezember 1950 in New York gearbeitet hatte. Nach Stationen in Berlin, Frankfurt und Amsterdam hatte der Künstler die letzten Lebensjahre in Amerika verbracht.
Hessens Kultusminister Christean Wagner mahnte bei der Eröffnung der Ausstellung, Kultur müsse auch und gerade in Um- und Aufbruchzeiten „unabdingbare“ Komponente sein. Die Leipziger Ausstellung sei aus Freude über das Ende eines dunklen Kapitels durch großartige Leihgaben bereichert worden.
Nach gut elf Stunden Flug sind am Mittwoch abend zehn Krieger und fünf Pferde der Terrakotta-Ar
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