: Giftgas: Peter Sakuth setzt auf Dialog
■ Innensenator: „Ich kann Sicherheitsstandards nicht querschreiben“
Bremens Innensenator Peter Sakuth wird - zumindest vorerst nicht gegen die geplanten Giftgastransporte durch Bremen klagen. Sakuth gestern gegenüber der taz: „Ich befinde mich zur Zeit noch in einem offenen Dialog mit Bundesverteidigungsminister Stoltenberg. Es gibt mehrere offene Fragen, um deren Beantwortung ich Stoltenberg schriftlich gebeten habe. In dieser Situation wäre eine Klage das unangemessene Mittel, um der Sache zu nützen.“
Auf Antwort auf sein bislang zweites Schreiben an Stoltenberg
in Sachen „Giftgastransporte“ wartet Sakuth inzwischen seit einer Woche. Wenn in Kürze keine befriedigende Antwort aus Bonn vorliegt, will Sakuth die „Angelegenheit neu überdenken.“
Zwei Forderungen an Stoltenberg liegen Sakuth besonders am Herzen: Erstens eine vergleichende Sicherheitsstudie über unterschiedliche Methoden zur Entsorgung der 102.000 amerikanischen Giftgasraketen. Zweitens eine verstärkte Information der Öffentlichkeit über die Sicherheitsstandards. Sakuth gestern über seinen eigenen Kenntnis
stand: „Die Sicherheitsstandards kann nur wirklich beurteilen, wer über über alle grundlegenden Informationen verfügt. Das sind nach der Lage der Dinge nur die Bundesbehörden. Diese Leute haben mir versichert: Sicherheit ist gegeben. Aber persönlich querschreiben kann ich das aufgrund der mir vorliegenden Informationen nicht.“
In Urlaub fahren, will Sakuth am Tag X dennoch nicht: „Ich werde dann in Bremen sein. Mein Urlaub beginnt nächste Woche und ist leider nicht so lang.“
K.S.
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