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Südafrikas Polizei stellt sich hinter bewaffnete Inkatha-Truppen

Johannesburg (taz) - Die Polizei und die konservative Zulu -Organisation Inkatha einerseits und der Afrikanische Nationalkongreß (ANC) andererseits haben sich gestern heftig darüber gestritten, wer für die blutigen Kämpfe am Sonntag in Sebokeng südlich von Johannesburg verantwortlich war. Mindestens 19 Menschen waren bei Zusammenstößen zwischen Anhängern von Inkatha und dem ANC ums Leben gekommen. Gestern patrouillierten ANC-Aktivisten an Bus-, Bahn- und Taxihaltestellen und erzwangen so einen Generalstreik in Sebokeng. Die dem ANC nahestehende Gewerkschaft Cosatu legte am Montag Briefe vor, in denen sie mehrere Tage zuvor die Polizei gewarnt hatte, Inkatha plane Angriffe gegen ANC -Unterstützer. Trotzdem habe die Polizei Inkatha-Mitgliedern erlaubt, Waffen mitzubringen. Eine ebenfalls für Sonntag geplante Versammlung einer ANC-nahen Bürgerinitiative war verboten worden. Ein Polizeisprecher sagte, daß Waffen wie Speere, Stöcke und Schilder zur „traditionellen Ausrüstung von Inkatha“ gehörten und deshalb nicht verboten werden könnten. Außerdem hätten ANCler die Inkatha zuerst angegriffen. Deren Führer Buthelezi meinte, es sei daher klar, warum seine Anhänger „sich bewaffnen und verteidigen müssen“. Bei Kämpfen zwischen der Zulu-Organisation und ANC -Anhängern in Natal sind innerhalb von drei Jahren über 3.000 Menschen umgekommen.

HB

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