Nato-Flugplatz-Erweiterung stirbt

■ Hardt-Höhe will Militärprojekt in Ostfriesland „überprüfen“

Der Ausbau des ostfriesischen Nato-Flughafens Wittmundhafen zwischen Aurich und Wittmund findet nun womöglich doch nicht statt. Das Bonner Verteidigungsministerium hat angekündigt, daß die Erweiterungsplanung noch einmal „überprüft“ werden soll. Die Grünen im niedersächsischen Landtag sehen darin den Beginn vom Ende der Militärplanung. „Ohne den Widerstand der Bürgerinitiativen vor Ort wäre allerdings schon im vergangenen Jahr mit der Erweiterung begonnen worden“, erklärte der Rhauderfehner Abgeordnete Kalle Puls

gestern.

80 AntimilitaristInnen hatten im November 1988 ein 1,8 Hektar großes Feld gekauft, das im Bereich der geplanten Erweiterung des Militärflugplatzes liegt. Nachdem sich die damalige niedersächsische Landesregierung geweigert hatte, den Kauf zu genehmigen, gingen die AntimilitaristInnen vor Gericht und erstritten schließlich im Juni dieses Jahres vor dem Bundesgerichtshof einen Sieg.

Statt sich mit den inzwischen 300 MitbesitzerInnen des Grundstücks in umfangreichen Enteig

nungsverfahren anzulegen, scheint die Hardt-Höhe nun den geordneten Rückzug ihres überflüssigen Militär-Projekts anzutreten. Schließlich kann sie auch nicht mehr auf die Unterstützung der neuen Landesregierung in Hannover setzen. Die hatte bereits direkt nach ihrem Wahlsieg im März diesen Jahres angekündigt, daß sie die Absicht des Verteidigungsministeriums nicht unterstützen werde. Stattdessen sollen „wirtschaftliche Nachteile“ für die betroffenen Gemeinden aufgefangen werden.

Ase