Kunst, Schmuck, Nutz

Schmuck-Design-Ausstellung in der Sögestraße  ■  hierhin bitte

das Bild mit

dem doppelten

Ring

„Die Liebe zur Geometrie„

Ich glaube, ich bin eher für den Triumph der Reduktion als für die spannungsgeladene Dynamik der Gegenwart. Obwohl das Spiel auf der Klaviatur der naturalistischen Expressivität auch nicht schlecht ist, aber gegen die vibrierende Vitaliät im Kreis der Ruhe doch etwas zu deornamental. Ästhetisch plausibel erscheint in ihrer Gewichtung allerdings auch die Kontrapunktik der Zeit im scheinbaren Widerspruch der Materie. Ach, leidenschaftlich die Unschuld, die sich nichts vergibt. Kurzum: Ein Diamant ist unvergänglich.

Ach, ich bin ungerecht. Was können Schmuckstückchen schon dafür, in Katalogen beschrieben zu werden? Der Wanderausstellung „Von der Natur zum Design“, seit Mittwoch beim feinen Juwelier Grüttert auf schwarzem Granulat und weißem Gesteins hindekoriert, geht es einfach um „unkonventionellen Diamantschmuck für hierhin bite

das Dreieck

unkonventionelle Frauen„; und welche möchte nicht unkonventionell sein?

Ducken sie sich nicht weg, die von Jungdesignern im Rahmen eines vom Diamant-Informations-Service im Eibsee-Hotel an der Zugspitze veranstalteten Design-Workshops kreierten Kreationen, die sich auf dem Markt bewähren sollen, wenn sie nur wirklich wollen? Und wirklich sagen viele zuerst „toll“, sagt Herr Weis, stellv. Geschäftsführer, aber dann: „Das kann ich doch nicht tragen!!“ Herr Weis beteuert das Gegenteil, obwohl es ja hier nichts nützt: Unikate, unverkäuflich.

Eventuell unschuldig liegen also die broschenen Zacken -Gebilde, die Nylonfädenmitgelbgold-Colliers und die schielenden Ringe hinter Glas, steile Pfeile ragen ins Nichts, etwas sieht aus wie eine Kreissäge, bloß ohne Zähne, ist aber aus Platin. Undsoweiter. Claudia Kohlhas