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Der Despot am Golf

■ Saddam Hussein, der „weise Führer der revolutionären Massen“, sorgte für Friedhofsruhe an der inneren Front

PORTRAIT

Die Biographie des irakischen Diktators Saddam Hussein liest sich über weite Strecken wie eine Geschichte seines Landes. Gefängnisaufenthalt, Beteiligung an einem Putsch, Exil, Rückkehr nach einem weiteren Putsch, eine Zeit in der Opposition, die er nutzte, um an die Spitze seiner Fraktion der Baath-Partei zu gelangen. Über derlei Stationen gelangte der 1937 in Tirkit geborene Saddam schließlich im Jahre 1979 auf die höchsten Posten des Staates: das Präsidentenamt, den Vorsitz der herrschenden Baath-Partei, des regierenden Kommando- und Ministerrats sowie den Oberbefehl über die Streitkräfte. Im Rahmen eines gigantischen Personenkults legte er sich Beinamen wie „Weiser Führer der revolutionären Massen“ oder „Sonne des Volkes“ zu.

Der Beginn der Herrschaft Saddam Husseins warf seine blutigen Schatten voraus. Am 9. August 1979 wurden 21 hochrangige Persönlichkeiten aus Partei und Regierung im Morgengrauen hingerichtet. Die Lektion, die er aus der wechselvollen Geschichte seines Landes lernte, war: dulde keine anderen Führer neben dir. Eine Politik, die Saddam seither mit brutaler Konsequenz fortgesetzt hat.

Doch Opfer der brutalen Repression wurden nicht nur die höheren Chargen des Regimes. Der übermächtige Partei- und Militärapparat, die Volksmilizen, vor allem aber der gefürchtete Muchabarat, der irakische Geheimdienst, zogen ein dichtes Kontrollnetz über das ganze Land. Die politische Opposition im Lande wurde liquidiert, die Gefängnisse füllten sich, und „amnesty international“ machte 30 verschiedene Arten der Folter aus. Gnadenlos war auch seine Politk gegenüber den Kurden, die selbst vor einem Giftgaseinsatz nicht halt machte.

Der Golfkrieg hat die Position Saddams letzlich gestärkt, selbst wenn er seine Ziele nicht verwirklichen konnte. Ungeachtet des Terrors im Innern genießt er in der arabischen Welt auch Ansehen als neuer „starker Mann“.

B.S.

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