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„Wildwest auf dem Wohnungsmarkt“

Osnabrück (dpa) - Die Mietpreissteigerungen in den Ballungsgebieten bis zu fast 40 Prozent können nach Ansicht des IG-Bau-Vorsitzenden Konrad Carl „vielfach bereits als kriminell bezeichnet werden“. In einem Interview der 'Neuen Osnabrücker Zeitung‘ sagte Carl, solche Steigerungen müßten eigentlich die Staatsanwaltschaft auf den Plan rufen. „Wildwest auf dem Wohnungsmarkt und Mietwucher, an dem sich Vermieter und Makler eine goldene Nase verdienen, darf es in einem Sozialstaat nicht geben“, betonte der Gewerkschaftsvorsitzende. Der IG-Bau-Chef forderte Bundeskanzler Helmut Kohl auf, „endlich ein Machtwort zu sprechen und den Widerstand der FDP gegen die dringend notwendige Mietpreisbegrenzung zu brechen“. Eine Begrenzung bei Mieterhöhungen von jetzt 30 auf 15 Prozent binnen drei Jahren sowie höchstens 10 Prozent bei Neuvermietungen würde wenigstens ein bißchen helfen. Carl appellierte an Bund, Länder und Kommunen, staatliche Fördermittel gezielt auf Regionen mit Wohnungsnot zu konzentrieren.

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