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KP-Sitz abgebrannt

■ Gegenseitige Beschuldigungen in Bulgarien

Berlin (taz) - Seit gestern haben Bulgariens Sozialisten mehr verloren als die Roten Sterne, die Insignien ihrer Macht. In der Nacht zum Montag ist das Gebäude der ehemaligen KP in Flammen aufgegangen. Akten seien gezielt vernichtet worden, klagen die ehemaligen Kommunisten. Und manch einer beschuldigt die Opposition, den Anschlag geplant zu haben. Die wiederum spricht von einem „Reichstagsbrand“, von einer groß angelegten Provokation, um das Rad der Geschichte zurückzudrehen. Ihr Führer, der neue Staatspräsident Schelju Schelew, forderte alle Bulgaren auf, den Übergang zur Demokratie nicht zu behindern. Er bezeichnete die Ausschreitungen als ein „Werk von Elementen“, die eine neue Diktatur wollten. Denn seit der Reformflügel der Sozialisten mit der Opposition wegen einer Koalition verhandelt, fürchten alte Parteifunktionäre um ihre Pfründe.BERICHT SEITE 8

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