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Unterm Strich

Auf sentimentale Liebesgeschichten, abwegige Intrigen und psychologischen Rat in Kino und Fernsehen werden die arabischen Cineasten bei einer andauernden irakischen Besetzung Kuwaits bald verzichten müssen. Die Filmindustrie in Ägypten, dem Hollywood des Nahen Ostens, ist nämlich durch die Invasion des Emirats Kuwait in finanzielle Schwierigkeiten geraten. 80 Prozent der ausländischen Unterstützung für ägyptische Produktionen kamen bisher aus arabischen Ölstaaten und insbesondere aus Kuwait. Nun müssen Produzenten, Schauspieler und Regisseure tatenlos zusehen, wie ihnen mit jedem Tag der Besetzung Kuwaits Tausende von Dollar an finanzieller Unterstützung verloren gehen.

„Diese Invasion hat unsere Industrie in ernste Schwierigkeiten gebracht“, sagt der Vorsitzende der ägyptischen

Kammer für die Filmindustrie, Munib Schafei. Die Studios seines Landes waren sechs Jahrzehnte lang das Zentrum der arabischen Filmproduktion und brachten durchschnittlich 60 Filme im Jahr heraus. Vor der Invasion Kuwaits am 2. August war das Emirat in der Golfregion Spitzenreiter im Verkauf und Verleih ägyptischer Filme und übernahm oft auch die Koproduktion und rund ein Drittel der Kosten.

Ägyptische Filme sind in den Golfstaaten sehr beliebt und finden besonders bei Frauen Anklang, die ihre Häuser aufgrund der strengen islamischen Gesetze und der Hitze kaum verlassen. Nach Auskunft eines Regisseurs werden drei von vier bereits begonnenen Produktionen noch fertiggestellt, alle Planungen für weitere Filme liegen jedoch vorläufig auf Eis.

Zum Auftakt des ersten Opernfestivals in dem sizilanischen Taormina (10. bis 21. Oktober) sollen am 7. Oktober erstmals die drei existierenden Opernversionen des Dramas „Cavelleria“ von Giovanni Verga auf die Bühne gebracht werden, von denen die „Cavelleria Rusticana“ von Pietro Mascagni am bekanntesten ist. Die beiden anderen bisher verschollenen Partituren stammen von Domeno Monleone, der die Oper 1907 mit großem Erfolg in Amsterdam aufführte, und Stanislao Gastadon, der 1890 einen Monat vor Mascagni die erste Version der Oper unter dem Namen „Mala Paqua“ in Rom auf die Bühne brachte. Im Rahmen des Festivals sollen außerdem die Opern „Der Bajazzo“ von Ruggiero Leoncavallo und „Die sizilianische Vesper“ von Giuseppe Verdi aufgeführt werden; weiterhin zwei Chorkonzerte - eines

davon mit dem Chor der bulgarischen Staatsoper von Plodiv und ein Gala-Arienabend.

Der Enkel Stalins, Oberst Dr. Jewgeni Dshugaschwili, spielt seinen Großvater in einem Film, den georgische Filmemacher des Studios „Grusija-Film“ unter dem Titel „Krieg ist für alle Krieg“ gedreht haben. Oberst Dshugaschwili, der als Dozent an der Moskauer Militärakademie „Michail Frunse“ tätig ist, hatte sich zunächst geweigert, die Rolle von Jossif Stalin (bürgerlicher Name Dshugaschwili) zu übernehmen. Schließlich willigte er ein, da der Film auch dem tragischen Schicksal seines Vaters, Jakow Dshugaschwili, gewidmet ist. In der Rolle von Jakow tritt der bekannte georgische Schauspieler Sasa Kolelischwili auf. Das Drehbuch schrieben Regisseur Dewi Abaschidse und Badri Tschochonelidse.

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