: Fleischexporteur in der Öl-Krise
■ Irisches Parlament soll Goodman-Gruppe retten / 600 Millionen Pfund fehlen
Dublin (dpa) - Das irische Parlament soll in einer außerordentlichen Sitzung durch eine Gesetzesänderung den größten Fleischexporteur des Landes vor der drohenden Pleite retten. Die Firmengruppe Goodman International droht zusammenzubrechen, da ihr als Folge der Golfkrise 200 Millionen Pfund an Zahlungen aus dem Irak fehlen.
Die Unterbrechung der Wirtschaftsbeziehungen zum Irak kommt für das ohnehin angeschlagene Unternehmen, das nach Angaben aus Dublin bei Banken vor allem in Frankreich mit etwa 350 Millionen Pfund in der Kreide steht, zu einem für das Land besonders schlechten Zeitpunkt. Irlands Farmer werden im kommenden Monat insgesamt 400.000 Rinder in die Schlachthöfe treiben und rechnen mit Bezahlung. Der Zusammenbruch der Goodman-Gruppe mit ihrer dominanten Position in der Rinderhaltung hätte schwere Folgen für die gesamte Landwirtschaft, die allein 20 Prozent aller Arbeitskräfte Irlands beschäftigt und ein Drittel aller Exporte erwirtschaftet. Sorge über eventuelle Erkrankung irischer Rinder mit der in Großbritanien aufgetretenen Rinderseuche BSE hatte bereits zu Absatzproblemen im Ausland geführt.
Die beabsichtigte Änderung des irischen Unternehmens -Gesetzes soll die Goodman-Gruppe für ein Jahr vor ihren Schuldnern schützen. In dieser Zeit könnte der Verkauf der Vermögenswerte ordnungsgemäß abgewickelt werden, hoffen die ParlamentarierInnen.
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