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Flughafen Ramstein

■ Drehscheibe für den Krieg

Ramstein (taz) -Der Absturz des „Galaxy„-Transporters bei Ramstein hat die Bedeutung der pfälzischen Basis für die amerikanische Kriegsvorbereitung einmal mehr in den Blickpunkt gerückt: Ramstein ist die größte Militärbasis der US-Luftwaffe außerhalb der USA. Gleichzeitig ist die wenige Kilometer von Kaiserslautern entfernte Basis Sitz des Hauptquartiers der US-Luftstreitkräfte Europa (USAFE) und damit auch technische Schaltstelle für Einsätze aus ganz Europa. Zwar ist Ramstein nicht Sitz, sondern nur Dependance des für den Nachschub von Truppen und Gerät in Kriegsgebiete zuständigen Military Airlift Command (MAC), dessen Hauptquartier sich auf dem Rhein-Main-Fughafen in Frankfurt befindet. Die faktische Bedeutung Ramsteins dürfte dennoch aber größer sein, weil in Ramstein ausschließlich militärischer Luftverkehr stattfindet. Hier werden - wie in Frankfurt - in der Bundesrepublik gebunkerte Vorräte und Munition verladen und Zwischenstopps eingelegt.

Die C-5-Galaxy-Maschinen unterstehen dem MAC und galten bislang als „ausgesprochen sicher“, so die Air Force. Lediglich während des Vietnam-Kriegs hätte es neben dem jetzigen Unglück einen weiteren Absturz gegeben. Die Galaxy dient dem schnellen Transport großer Mengen sperrigen Kriegsmaterials über interkontinentale Strecken. „Jede Art von Ausrüstung“ könne „von Amerika an jeden Kriesschauplatz der Welt“ befördert werden, und das mit der Geschwindigkeit moderner Zivildüsenjets. Leer haben die Ungetüme eine Reichweite von 13.500 Kilometern, mit 100 Tonnen Fracht (Panzer, Hubschrauber, sogar Brücken) fliegen die luftbetankbaren Flugzeuge 5.650 Kilometer weit.

tk

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