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Brief an einen alten Mann

Als ich vorgestern mein Kalenderblatt abriß, stand noch Dein Geburtstag drauf. Und da erinnerte ich mich, daß der Innenminister Dir eine Wohnung besorgen wollte. Dafür wird er wohl nun im Moment keine Zeit haben, da er mit seinem „Hauskauf“ in Zeuthen beschäftigt ist. Ich hoffe, die vom Ministerpräsidenten versprochenen Mittel der bisherigen Subventionen wurden differenziert auch Deiner Rente zugeschlagen.

Meinem Lohn wurden sie noch nicht zugeschlagen und ich hätte mir so gerne die Erinnerungen Deines „Kronprinzen“ gekauft. Vielleicht kannst Du mir ein Exemplar Deiner Meomoiren schenken, denn wenn sie in der BRD erscheinen, kann ich sie mir auch wieder nicht leisten.

Oder ich hätte Volkskammerabgeordneter werden müssen, aber da müßte ich mich wieder vor mir selbst schämen, außer ich säße in Gregors Bank. Da bräuchte ich bei meinen Abstimmungen kein ganz schlechtes Gewissen zu haben.

Was macht eigentlich Dein Gewissen? Dumme Frage, die müßte ich eigentlich Herrn Staatssekretär Krause stellen (oder wer uns gerade vielleicht jetzt eben noch regiert - ach ja, wir haben ja auch noch einen Ministerpräsidenten). Jeder wird irgendwie in die Geschichte eingehen (oder auch nicht?). Du, der Du uns zugrunde gewirtschaftet hast und die, die uns verkaufen. (...)

Dieter Lang, Altenbrak

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