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NRW-Grüne feuern Redakteurin wegen PDS

Landeshauptausschuß: Werbeartikel für Linke Liste/PDS in grüner Mitgliederzeitung „nicht akzeptabel“  ■ Von Walter Jakobs

Düsseldorf (taz) — Wegen eines werbenden Artikels für die Linke- Liste/PDS in dem Parteiblatt — „Grüne Zeitung“ (GZ) — der nordrhein-westfälischen Grünen, muß die Autorin und ehrenamtliche Redakteurin, Anja Krüger, nun die Redaktion verlassen. Mit 20 gegen 6 Stimmen wählte der Landeshauptausschuß der NRW-Grünen — das höchste Gremium zwischen den Parteitagen — die Sympathiesantin der Linken Liste am Sonntag ab. Entscheidend für das klare Ergebnis war, daß Krüger, seit vier Jahren Mitglied der Grünen, zugleich dem „Arbeitsausschuß“ der Linken-Liste/PDS in NRW angehört. Der Antrag, gleich die gesamte Redaktion abzuwählen, fand keine Mehrheit. Auch der einzige hauptamtliche und presserechtlich verantwortliche GZ- Redakteur, Markus Kellmann, den viele Realos am liebsten gefeuert sähen, bleibt weiter im Amt — allerdings ohne Zeitung. Die Delegierten beschlossen mit 16 gegen 14 Stimmen zugleich, ihr Blatt bis nach der Bundestagswahl einzustellen. Nach der Wahl sollen das Redaktionsstatut neu diskutiert und die Aufgaben der grünen Mitgliederzeitung neu bestimmt werden. Bis dahin soll der Landesvorstand die parteiinterne Kommunikation gegebenenfalls durch Mitgliederbriefe sicherstellen. Kellmann, der Redakteur ohne Zeitung, mochte den Vorgang angesichts der „völlig konfusen Situation“ am Montag nicht kommentieren. Der den Realos zuzurechnende Landesvorstandssprecher Wolfgang Schmitt zeigte sich mit den Beschlüssen vom Wochenende dagegen „insgesamt zufrieden“. Während der LHA-Sitzung hatte Maria Heider vom Bundesvorstand der Grünen den NRWlern unmißverständlich klar gemacht, daß die Partei Doppelmitgliedschaften nicht dulden werde.

Am kommenden Samstag wird die Linke Liste/PDS in Dortmund eine „offene“ Landesversammlung abhalten und ihre Reserveliste aufstellen. Juristisch bindend sind die dort gefaßten Beschlüsse allerdings nicht. Es bleibt den erlauchten 15 Mitgliedern der Wahlpartei „Linke Liste/PDS“ vorbehalten, die Vorschläge abzusegnen. Wie Werner Raetz, einer der 15, auf Nachfrage aber mitteilte, fühlen sich die Mitglieder verpflichtet, nicht gegen die Beschlüsse der Landesversammlung zu entscheiden. Dem Vorstand der 15köpfigen Partei gehören vier Person an: Detlef Pracht, ehemals Sprecher des „Linken Forums“ der Grünen, Heike Held, früher MSB Spartakus, Günter Küsters (SPD) und Heidi Hutschenreuter, die zumindestens zeitweise im „Koordinationskreis“ des grünen „Linken Forums“ mitarbeitete.

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