: Bayern-Dusel — wunderschönes Gefühl
Für Stefan Effenberg ist das eine völlig neue Erfahrung: schlecht spielen und gewinnen. Bei Borussia Mönchengladbach an Niederlagen gewöhnt, freute sich der Blondkopf nach dem Kick bei Apoel Nikosia (im Bild beim unerwarteten Torjubel): „Jetzt hab' ich auch einmal den Bayern-Dusel kennengelernt — ein wunderschönes Gefühl.“ Trainer Heynckes indes war die Laune verdorben, er „fauchte“ ('dpa‘) Richtung mitgereister Journaille: „Früher hat der FC Bayern bei Auswärtsspielen wesentlich schlechter gespielt.“ Für einen, der den Fans den Cupgewinn versprochen hat, ein schlichter Anspruch. Präsident Fritz Scherer war gleich gar nicht mehr zu halten, sprach von einem „Auftakt nach Maß“, was auf einige Maß zum Auftakt des Spiels schließen läßt, denn selbst Klaus („Weißbier“) Augenthaler gab zur Halbzeit eine kristallklare Einschätzung: „Das war kein Fußball.“ Kohler wurde gleich reihenweise von Gogic zum Depperl gemacht, das Duo Laudrup/Wohlfarth traf nix, und Jungstar Strunz mochte sich kaum über sein Siegtor freuen, „denn ansonsten habe ich schlecht gespielt“. Im Rückspiel soll's dann krachen, Augenthaler will die Zyprioten „mit zwei, drei Toren Unterschied wegputzen“. Zur Zeit des Oktoberfests sind die Bayern immer ganz besonders stark.
Tore: 1:0 Gogic (4.), 1:1 Reuter (70.), 2:1 Pantsiaras (77.), 2:2 McInally (87.), 2:3 Strunz (89.) Foto: ap
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