: Schuld ausgeklammert
■ Opfer des Nationalsozialismus üben Kritik an der vagen Präambel des Einigungsvertrags
Paris/Berlin (afp/taz) — „Wir wollen, daß die kollektive Verantwortung und Schuld Deutschlands gegenüber allen Opfern festgestellt wird. Ich spreche dabei nicht nur von den Juden, sondern auch von den Zigeunern sowie von allen anderen Opfern der Naziherrschaft.“ Der Vorsitzende des Rates jüdischer Institutionen, Jean Kahn, kritisiert die Tatsache, daß —entgegen Kohls Zusagen — in der Präambel des Einigungsvertrags kein Hinweis auf die Zeit des Nationalsozialismus zu finden sei. Der Bund der Antifaschisten in der DDR schließt sich ihm an. Der Vorsitzende der Solidarnosc-Gruppe im polnischen Parlament, Geremek, warnte vor einer „Berliner Mauer an der Oder-Neiße- Grenze“. SEITE 2
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen