: Hannover und Bremen einig im Müll
■ Griefahn und Lemke-Schulte auf dem Bremer Abfallwirtschafts-Kongresses
Daß die Abfallwirtschaft bis zum Jahr 2000 der größte Wirtschaftsfaktor werden könnte, befürchten übereinstimmend die beiden Umweltministerinnen aus Niedersachsen und Bremen, Monika Griefahn (parteilos) und Eva-Maria Lemke-Schulte (SPD). Das sagten sie gestern bei der Eröffnung eines Kongresses des Bundes der Ingenieure für Wasser- und Abfallwirtschaft in Bremen.
Im gesamten Müllbereich gebe es eine „erstaunlich gute Übereinstimmung zwischen den Zielen beider Bundesländer und gute Möglichkeiten gegenseitiger Unterstützung“, sagte Lemke- Schulte mit Blick auf die geplante Schließung der Bremer Müllverbrennungsanlage „bis zum Ende dieses Jahrzehnts“ und die dafür nötige Freistellung von Verbrennungskapazitäten in der Bremerhavener MBA durch den Ausstieg Niedersachsens aus der Müllverbrennung. Ohne die geplante Schließung der MVA würde Bremen „weit über den eigenen Bedarf hinaus zum Mekka für die Abfallverbrennung“.
Lemke-Schulte erinnerte auch an den geplanten Ausbau der Bremer Kompostierungsanlage, die bereits heute zu der größten kommunalen Einrichtung ihrer Art in der Bundesrepublik zähle. Außerdem kündigte sie ab 1991 die Erprobung von Biomülltonnen an, um die organischen Anteile zu sammeln und wiederverwerten zu können.
Nach Meinung von Monika Griefahn sollte eine Rücknahmepflicht der Hersteller von technischen Geräten eingeführt werden. Diese in Zukunft nur noch zu „verleasenden“ Produkte könnten dann wiederverwertet werden und müßten nicht als Sondermüll entsorgt werden. Ase
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen