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Zeichen der Herrschaft

■ betr.: "Das Gelöbnis des Islam", taz vom 30.8.90

betr.: „Das Gelöbnis des Islam“, taz vom 30.8.90

In der Einleitung erkennt A.Oilipak zwar den Unterschied zwischen Religion und Kirche, bezieht sich im folgenden aber ausschließlich auf die Religion (des Friedens und der Freiheit).

Die Kriege waren doch immer nur Kriege zwischen den Machtsystemen der Kirchen. Daß es dabei nicht um die religiösen Inhalte ging und geht und von beiden nichts zu erwarten gibt, zeigt sich auch in der unheilvollen Kumpanei beider patriarchaler Systeme, sobald es um die Beherrschung der Schwerter geht; diese Domäne ist auch von den jeweiligen Siegern nie angetastet worden. Und so bleibt auch für den Islam die Frage, für wen denn „die Freiheit und individuelle Moral“ gilt, wenn im Kindesalter die Organe der Lust bei schmerzübertönendem Gesang abgeschnitten und wie Rabenschnabelbeine als Zeichen der Herrschaft vorgezeigt werden.

Da bleibt auch in einer inhaltlichen Auseinandersetzung nur die allgemeine, eingleisige Hoffnung, „das Fenster zu lüften für Vernunft, Gewissen und Erkenntnis“, um wieder mal abzulenken von den Mauern und ihren Zeichen, die wenigstens die Suche und das Wissen um die verschwiegenen Fenster der Lust ermöglichen. Hans-Uwe Wolf,

Perpignon/Frankreich

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