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Bald Direktflüge Moskau—Tel Aviv

Tel Aviv (taz) — Der Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Jizchak Schamir brachte große Genugtuung über die sowjetische Mitteilung zum Ausdruck, nach der Direktflüge zwischen Moskau und Tel Aviv ab Ende Oktober beginnen sollen.

Israel und die UdSSR hatten bereits seit Dezember 89 ein Flugabkommen, das jedoch wegen der Differenzen über die von Israel geforderten Sicherheitsmaßnahmen nicht realisiert werden konnte. Außerdem fehlte eine Garantie Israels, daß Neueinwanderer nicht in den besetzten Gebieten angesiedelt werden. Jetzt hat der sowjetische Finanzminister Valentin Pavlov dem israelischen Verkehrsminister Moshe Kazav mitgeteilt, daß „keine politischen Hindernisse bestehen“, die Fluglinie zu eröffnen. Der sowjetische Schritt am Vorabend der Zusammenkunft Schewardnadse—Levy (israelischer Außenminister) in New York heute, gilt in Jerusalem als weiterer Fortschritt in Richtung volle Normalisierung der Beziehungen, die im Juli abgebrochen wurden. Das israelische Einwanderungsministerium und die Jewish Agency (weltzionistische Organisation) sind der Meinung, daß die Direktflüge aus Moskau bald weitgehend zur Beschleunigung der „Alija“ aus der Sowjetunion beitragen werden. Vorläufig ist nur von Linienflügen die Rede, aber es wird angenommen, daß in Kürze auch Sonderflüge jüdische Einwanderer direkt nach Israel bringen werden.

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