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Lambsdorff: Anzeigen für Kandidat Viehweger

Bonn (dpa) — Auf besondere Weise stellt sich die FDP hinter ihren der Stasi-Mitarbeit beschuldigten Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl in Sachsen, Axel Viehweger. Wie FDP-Chef Otto Graf Lambsdorff am Montag ankündigte, wird die Partei in dieser Woche in allen sächsischen Zeitungen Anzeigen schalten, in denen darauf hingewiesen wird, daß die Vorwürfe gegen Viehweger auf Aktenfälschung beruhen.

Viehweger, der im Kabinett Lothar de Maizière Wohnungsbauminister war, hatte wegen der Beschuldigungen kurz vor der Vereinigung sein Ministeramt abgegeben. Führende Liberale, darunter auch der ehemalige Volkskammer-Fraktionschef Rainer Ortleb, hatten die Vorwürfe gegen Viehweger von Anfang an bezweifelt.

Lambsdorff äußerte sich nach Sitzungen des FDP-Präsidiums und des -Bundesvorstandes vor der Presse zuversichtlich über die Wahlchancen der Liberalen bei den Landtagswahlen am Sonntag in den neuen Bundesländern und in Bayern. Seit dem Vereinigungsparteitag im August hätten sich die Umfrage-Ergebnisse für die FDP in der bisherigen DDR zunehmend den Ergebnissen im bisherigen Bundesgebiet angeglichen.

In der FDP wird sich nach Angaben von Lambsdorff eine besondere Kommission mit den Verfassungsänderungen beschäftigen, die durch die deutsche Einigung notwendig werden. Er sehe eine wachsende Tendenz in der Partei, diese Verfassungsänderungen dann durch eine Volksabstimmung dem Urteil der Wähler zu stellen.

Der FDP-Bundesvorstand beriet am Montag abschließend das Wahlprogramm für die erste gesamtdeutsche Wahl im Dezember.

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