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Farbenfrohe Grüne

■ Mit „Mehr Farbe braucht das Land“ in den Wahlkampf

Berlin (taz) — Ungewohntes Dekor im großen Saal des Ostberliner Hauses der Demokratie, als der Koordinierungsrat der Grünen/ Bündnis 90 am Montag zu seiner dritten Sitzung zusammentrat: Der ganze Raum war mit schwarz-rot- goldenen Flaggen und Fähnchen geschmückt. Anlaß für die Protestaktion war der Vorschlag einer beauftragten Werbeagentur, den Slogan „Mehr als schwarz-rot-gold“ zum zentralen Motto des Bundestagswahlkampfes zu küren — das ganze freilich gekoppelt mit einem Plakat, in dem sich die monierten Farben in einer bunten Palette auflösen.

Den zahlreichen KritikerInnen der Runde war der Vorschlag zu sehr Abklatsch der Darstellung der anderen Parteien, die ihre Plakate gerne und großzügig in diesen Farben zu zieren pflegen. Und auch mit dem dahinterliegenden Ja zur Einheit, wenn auch von der Aussage her verknüpft mit der Absicht, gestaltend einzugreifen, hatten so manche ihre Probleme, wie sich an Alternativvorschlägen wie „Vorsicht Deutschland, wir kommen“ zeigte. Schließlich einigte sich die Runde auf das politisch als neutraler empfundene bunt: Bei dem einstimmig verabschiedeten Motto „Mehr Farben braucht das Land“ ist der Bezug auf schwarz-rot-gold nur noch implizit gegeben. B. S.

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