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Zweckverband Müll auf Tagung vorgeschlagen

■ Berlin und Brandenburg wollen Abfallprobleme gemeinsam lösen/ West-Know-how ist gefragt

Berlin. Zwischen Berlin und Brandenburg wird eine engere Kooperation bei der Abfallentsorgung angestrebt. »Ein Zweckverband wäre die richtige Lösung«, erklärte der Staatssekretär der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Klaus-Martin Groth, gestern in Berlin. Anlaß war ein Hearing zum Thema »Zweckverbände als Instrument der abfallwirtschaftlichen Planung«, das gestern von der Berliner Umweltschutzbehörde und der Ingenieur-Gemeinschaft Technischer Umweltschutz (ITU) in Charlottenburg veranstaltet wurde.

Groth betonte, daß bei einem Zweckverband zwischen Berlin und dem Umland »immer Landesgrenzen überschritten« würden und damit auch zwei Landesgesetzgeber beteiligt seien. Der Regionalausschuß habe zwar schon vorläufige Konzepte für Siedlungsmüll, Bau- und Sonderabfälle entwickelt, doch ein organisatorisches Konzept fehle bis jetzt. Der »Interessenausgleich« zwischen Berlin und dem Umland müsse, so Groth, auch beinhalten, daß Berlin zum Beispiel Abfall in die Müllverbrennungsanlage Ruhleben übernehme. Gegen diese Pläne haben AnwohnerInnen bereits protestiert. Bei den Umlanddeponien, auf die jährlich rund 800- bis 900.000 Tonnen Westberliner Hausmüll gelangen, werde sich Berlin verstärkt an den Kosten unter anderem für Gefahrenuntersuchungen beteiligen, sagte Groth weiter. Nach langer Zeit der zentralen Steuerung und der Vertuschung von Müllproblemen erweise sich die mangelnde Erfahrungen der Kommunen im Berliner Umland als problematisch.

Ein Vertreter des Umlandverbandes Frankfurt am Main riet den Berliner Abfallexperten, ein »integriertes« Abfallentsorgungskonzept anzustreben. So würden in Frankfurt unbelasteter Klärschlamm, unbelasteter Bauschutt sowie Glas und Schrott von Privatfirmen entsorgt. Auch müßten die Kommunen und Bezirke in das Konzept eingebunden werden. »Es darf nicht 50 Kilometer entfernt entschieden werden, wo die Tonne vor dem Haus steht.« dpa/diak

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