: Europäische Anerkennung für Platt gefordert
Im Konzert der europäischen Regionalsprachen — wie Sorbisch, Friesisch, Katalanisch oder Bretonisch — soll auch Platt ein lautes Wort mitreden. Dazu forderten am Sonntag die 200 TeilnehmerInnen des dreitägigen Kongresses „Niederdeutsch morgen“ in Lüneburg den Bundesaußenminister auf. Platt solle künftig in der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen berücksichtigt werden.
Zudem wurden die Kultusminister der norddeutschen Länder aufgefordert, bestehende Richtlinien in die Praxis umzusetzen und sie auch in den neuen norddeutschen Bundesländern zu verankern. Platt sei in der Lehrerbildung unbefriedigend berücksichtigt. Eine zusätzliche Qualifikation für Deutschlehrer und eine Benotung für Niederdeutsch-Schüler könne nach Ansicht von Wolfgang Lindow vom Institut für niederdeutsche Sprache in Bremen Anreize schaffen.
Das plattdeutsche Theater sei nach der Einschränkung des Anteils des Niederdeutschen im Hörfunk der größte Multiplikator für die Sprache. Hier fehle es nach Meinung von Hermann Niebaum als Vorsitzendem des Bremer Instituts noch an dramaturgischer Beratung der Bühnen und an mundartlichen Aufführungen in Schulen. Auch in der Kirche müßte das Evangelium viel öfter „op platt“ verkündet werden. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen