Müll vor Evis Füße

■ Initiative stürmte Deputation mit Mülleimern

Die Umweltdeputation saß gerade nichtsahnend unter bunten Girlanden bei Kaffee und Freimarkts-Berlinern und debattierte den Naturschutz im Hollerland, als die „Bürgerinitiative gegen Müllverbrennung“ und die „Bürgerinitative Hollerland“ den Sitzungssaal stürmten. Mit ihren leeren Mülltonnen in der Hand, forderten sie Deputation und Umweltsenatorin auf, aktiven Recyclern kleinere Mülltonnen zu gestatten, sie vom „Mindestgefäßvolumen“ zu befreien: „Wir dürfen nicht mit vergleichsweise höheren Gebühren für unser Umweltbewußtsein bestraft werden.“ Kompostierung im eigenen Garten müsse gefördert, eine Biotonne eingeführt werden.

„Du bist nicht informiert“, warf Eva-Maria Lemke-Schulte dem Wortführer Gerold Jansen vor. Sie ließ die Sitzung fünf Minuten unterbrechen. Dem immer heftiger argumentierenden Jansen wichen die meisten Deputationsmitglieder jedoch aus, indem sie den Raum verließen. „Verlaß' sofort die Sitzung“ verlangte daraufhin die Senatorin. Nachdem die Fotografen ihr Pressefoto geschossen hatten, zogen die MüllvermeiderInnen aus dem Wasserwirtschaftsamt wieder ab. ra