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Kita begossen und gerichtet

■ Richtfest in der Thedinghauser Straße / Nur sieben Räume für acht Gruppen

Eigentlich war alles so, wie es bei einem Richtfest sein muß: die Mauern standen, der Kranz wurde per Kran auf die frischen Balken gesetzt. Der Zimmermann hielt seine gereimte Rede und zerschlug eine Flasche Korn auf dem neuen Dach, daß der Bau bewahrt würde „vor Krieg und Sturm, vor Wasser und Brand“. Wahrscheinlich war das beim letzten Mal nicht richtig gemacht worden, denn die Kindertagesstätte (Kita) in der Thedinghhauser Straße war 1989 gleich zweimal niedergebrannt.

Eineinhalb Jahre lang waren die acht Kita-Gruppen auf vier Standorte verteilt provisorisch betreut worden. „Allerhöchste Eisenbahn“ wurde es nun mit dem Neubau, fand auch gestern Sozialsenatorin Sabine Uhl, stellte ziemlich fest den kommenden Februar für den Einzug in Aussicht und hoffte, „daß nun Beruhigung eintritt“.

Es sah nicht so aus. Erstens hatte die Behörde peinlicherweise vergessen, die Kinder, die Eltern und MitarbeiterInnen zum Richtfest einzuladen. “Warum dürfen wir nicht mitfeiern?“ stand anklagend auf den Kinder-Transparenten. „Unglaublich ärgerlich“, fand auch Sabine Uhl, daß die Hauptpersonen ausgeschlossen worden waren.

Auf den zweiten Punkt kam sie in ihrer Rede nicht zu sprechen: Es wird in der neuen Kita für die acht Gruppen nur sieben Räume geben. Völlig unverständlich für MitarbeiterInnen und Elternsprecher Detlev Dierking, denn schon vor dem Brand hatte es acht Gruppen gegeben, und zwei neue Räume anzubauen war geplant gewesen. Dirking: „Neuer Bau und alte Probleme“.

S.P.

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