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Brücke-Museum in Emden zu Gast

■ Nannen holte große Expressionismus-Ausstellung / Bis zum 3. Februar

„Ganz einfach glücklich“ macht es Henri Nannen, daß in seiner Emder Kunsthalle die erste Reise der „Meisterwerke des Expressionismus“ aus dem Berliner Brücke-Museum beginnt. Bis zum 3. Februar bleiben die 144 Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgraphiken von Heckel, Schmidt-Rottluff, Kirchner, Mueller, Nolde, Pechstein, Nölken und Amiet in Ostfriesland. Danach werden sie in Tübingen, Jerusalem und in Japan ausgestellt.

„Arm und Lebensfreiheit verschaffen gegenüber den wohlangesessenen älteren Kräften“ heißt es in Ernst Ludwig Kirchners 1906 in Holz geschnitztem Programm der Künstlergruppe „Brücke“. Auflehnung gegen die Fesseln der akademischen Tradition, der Drang nach emotionalem Durchschauen von Mensch und Natur jenseits des vordergründig Realistischen hatte die vier Architekturstudenten Kirchner, Bleyl, Heckel und Schmidt- Rottluff 1905 in Dresden eine Ateliergemeinschaft gründen lassen. wilhelminische Kunstbürgertum reagierte befremdet bis feindselig auf die heftigen Farben und Formen.

Der Wechsel vom provinziellen Dresden in die Metropole Berlin führte ab 1908 zum Höhepunkt des gemeinsamen Schaffens, das 1913 bereits beendet war. Zerstritten und eingeengt durch die gegenseitige Beeinflussung gingen die Brücke-Künstler eigene Wege. Wie stark sie sich untereinander inspirierten, wird in der von der Direktorin des Brücke- Museums Magdelena Moeller zusammengestellten Ausstellung bewußt hervorgehoben.

Es fehlt kaum eines der bedeutendsten Werke aus der Brücke- Periode. In nur fünf Jahren haben die Brücke-Maler nach Experimenten mit Jugendstil, Pointilismus und Neoimpressionismus jenen Stil entwickelt, der als Deutscher Expressionismus entscheidenden Einfluß auf die Kunstentwicklung bis in die Gegenwart gehabt hat. Von den Nationalsozialisten wurde ihre Kunst ausnahmslos als „entartet“ eingestuft. Auch darüber informiert diese Ausstellung. dpa

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