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Waffenstillstand in Liberia

Bamako (taz/wps) — Rivalisierende liberianische Guerillaorganisationen und die westafrikanische Gemeinschaft ECOWAS haben zum Abschluß ihrer Verhandlungen in der malischen Hauptstadt Bamako einen Waffenstillstand beschlossen. Das Abkommen wurde von Charles Taylor, der den Großteil des Landes kontrolliert, seinem Widersacher Prince Johnson und dem amtierenden ECOWAS-Präsidenten Dawda Jawara unterzeichnet. Es ist das erste Mal, daß Friedensverhandlungen zur Beendigung des liberianischen Bürgerkrieges Erfolg hatten.

Details des Abkommens wurden vorerst nicht bekannt. Die ECOWAS hatte im August einen Friedensplan vorgelegt, wonach ein von ECOWAS-Truppen überwachter Friedensprozeß binnen zwölf Monaten zu allgemeinen Wahlen führen sollte. Sie war jedoch nicht bereit, Taylor bereits jetzt als Präsidenten anzuerkennen. Im Gegenzug weigerte dieser sich, mit der von der ECOWAS in Monrovia installierten Interimsregierung zusammenzuarbeiten.

Auch jetzt bleibt die Frage, wer denn nun Liberia offiziell regiert, ungeklärt. „Im Dokument steht ganz klar, das keine Gruppe in Liberia als Interimsregierung anerkannt wird“, sagte Charles Taylor. Das Abschlußkommuniqué der Verhandlungen spricht diskret von einer „zukünftigen Interimsregierung“ und ruft zum Dialog mit allen Volksgruppen des Landes auf, um Wahlen vorzubereiten. Nigerias Präsident Babangida erklärte, seine Truppen, die bisher eifrig in Liberia mitgeschossen haben, würden den Waffenstillstand überwachen. Außerdem würde Nigeria Hilfsgelder zum Wiederaufbau ins Land schicken. D.J.

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