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Hochschullandschaft in Sachsen wird auf soziale Marktwirtschaft umgepolt

Dresden (dpa/taz) — Die Hochschulen und Universitäten Sachsens stehen vor einschneidenden Veränderungen. Wissenschaftsminister Hans-Joachim Meyer (CDU) gab gestern einen Kabinettsbeschluß bekannt, wonach das Lehrangebot künftig umgepolt werden soll und sich nun an einer „freiheitlichen Gesellschaft, einem demokratischen Rechtsstaat und einer sozialen Marktwirtschaft“ orientieren soll. Abgeschafft werden sollen Lehrbereiche wie marxistisch-leninistische Philosophie oder sozialistische Wirtschaftsführung, die auf die sozialistische Gesellschaftsordnung festgelegt waren.

Drei Hochschulen in Sachsen werden ganz geschlossen. Neben der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig, deren Auflösung bereits am Dienstag bekanntgeworden war, handelt es sich um das Institut für Literatur „Johannes R. Becher“ in Leipzig und die landwirtschaftliche Hochschule in Meißen. An der Uni Leipzig soll ein Institut für Gegenwartsliteratur gegründet werden; in Dresden sollen die Meißener Landwirtschaftstudenten ihr Studium abschließen können.

Meyer sagte, der Staatsregierung gehe es „nicht um einen Ausrottungsfeldzug“, sondern um einen “notwendigen Neubeginn“. Die von der Umstrukturierung betroffenen Lehrkräfte würden zum Jahresende „in den Wartestand versetzt“.

Gegenwärtig gibt es nach Angaben des Wissenschaftsministers 22 Hochschulen und Universitäten in Sachsen. Der Freistaat hat 47.000 Studenten und nimmt damit die Spitzenposition unter den neuen Bundesländern ein.

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