Berlin behält die Akademie der Wissenschaften

Berlin. Überraschend konnten sich gestern SPD- und CDU-Vertreter in der Koalitionsarbeitsgruppe Wissenschaft und Forschung in der Frage der Akademie der Wissenschaften zu Berlin einigen. Einen Tag zuvor hieß es noch, die Akademie im Westteil der Stadt müsse bis zum Jahresende geschlossen werden, so lautete ein entsprechendes Urteil des Bundesverfassungsgerichtes. Jetzt kann die »personelle und materielle Struktur« der Forschungsstätte doch gesichert werden. Die bisherigen Mitglieder werden auch einer neuen »Akademie der Zukunft«, wie sie CDU-Pressesprecher Ansgar Vössing nannte, angehören. Darin eingeschlossen werden soll die Gelehrtengesellschaft der ehemaligen DDR-Akademie. Bei deren Mitgliedern werde es keine Pauschalübernahmen geben, sondern Einzelfallprüfungen. In einem der Streitpunkte der zukünftigen Koalitionspartner — die Abwicklung der geistes- und sozialwissenschaftlichen Fachbereiche und Institute der Humboldt-Universität — ist man gestern keinen Schritt vorangekommen. Die CDU behält sich vor, der Vorlage der Wissenschaftssenatorin Riedmüller nicht zuzustimmen, solange nicht geklärt ist, daß nach der Abwicklung keine Stelle verlorengeht. Die CDU will somit verhindern, daß der Lehrbetrieb gefährdet wird. Die freiwerdenden Lehrstellen müßten sofort mit »neuen, integren Leuten« zu besetzen sein. Anbau