: Geheime „Männerrunde“ beriet über Krise der Grünen
Bonn (dpa) — Der Vorstandssprecher der Grünen, Christian Ströbele, ist zuversichtlich, daß es für die anstehende Reform der Partei eine breite und flügelübergreifende Mehrheit geben wird. Diesen Eindruck habe er unter anderem bei einem bisher vertraulich gehaltenen Treffen mit führenden Sprechern der Realos und des Linken Forums bei den Grünen gewonnen, sagte Ströbele gestern. An dem vor Weihnachten in Frankfurt geführten Gespräch hatten unter anderem Joschka Fischer für die Realos und das Bundesvorstandsmitglied Jürgen Maier vom Linken Forum teilgenommen. Anhänger der „Aufbruch“-Gruppe um die bisherige Fraktionssprecherin Antje Vollmer waren nicht verteten. Nach Ströbeles Worten hat bei dem Treffen zwar nicht „eitel Wonne“, aber Übereinstimmung in vielen Sachfragen geherrscht. Einig sei man sich bei dem in Parteikreisen als „Männerrunde“ apostrophierten Treffen darin gewesen, daß die Grünen organisatorisch gestrafft werden müßten, ohne dabei die politische Vielfalt zu verlieren. Zurückhaltend äußerte Ströbele sich zu der am Sonntag in Berlin stattfindenden Konferenz von Linken, vor allem aus den Reihen der Grünen und der PDS. Es sei zwar richtig, sich darüber Gedanken zu machen, „wo man an einem Strang ziehen kann“. Es sei aber fraglich, ob diese Diskussion zu diesem Zeitpunkt und öffentlich geführt werden solle.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen