Die Freudensprünge eines Kindes

■ China gewinnt die erste Weltmeisterschafts-Goldmedaille der Wasserspringer und wird anschließend mit unbewiesenen Doping-Beschuldigungen konfrontiert

Perth (dpa/taz) — Die erste Goldmedaille gewann ein Kind. Die zwölfjährige Fu Mingxia drehte ihren nur 35 Kilogramm schweren Körper am perfektesten und siegte in der Konkurrenz der Turmspringerinnen.

Die Chinesin wollte eigentlich Turnerin werden, aber Funktionäre entschieden, daß Wasserspringen für sie die geeignete Sportart wäre. Täglich drei bis vier Stunden Training machten Fu Mingxia zur jüngsten Wassersprung-Weltmeisterin aller Zeiten. Das wird sie auch bleiben, denn künftig dürfen nur Athleten starten, die im gleichen Jahr das 14. Lebensjahr vollenden.

Einem möglichen Siegeszug der chinesischen Schwimmer und Springer wird inzwischen vorgebeugt. Kanadas Cheftrainer Dave Johnson zweifelte die bei den Asienspielen in Peking erzielten Leistungen an. Seine unbewiesenen Doping-Vorwürfe fanden ein geteiltes Echo. „Warum klagt man nicht die Italiener an, die ebenfalls bemerkenswerte Fortschritte gemacht haben“, fragt Australiens Cheftrainer Don Talbot. Weil die Anschuldigung einiger chinesischer Sportler einfacher fällt: Schließlich werden sie von ehemaligen DDR- Trainern betreut... bossi

Ergebnis Turmspringen Frauen: 1. Mingxia (China) 426,51, 2. Miroschina (UdSSR) 402,87, 3. Williams (USA) 400,23,... 7. Doris Pecher (Deutschland) 376,47, 8. Monika Kühn (Deutschland) 376,17.