: Gewerkschafts-Boykott
■ Rund 300 Mitglieder der IG-Medien verweigern ihre Beiträge
In Bremen und Delmenhorst haben rund 300 Gewerkschaftsmitglieder der IG-Medien ihrer Organisation vorläufig die Freundschaft gekündigt: Sie zahlen ihre Gewerkschaftsbeiträge auf ein Sperrkonto ein und haben gleichzeitig der Gewerkschaft die Vollmacht für den Bankeinzug entzogen. Damit forden die MedienarbeiterInnen nachdrücklich ihren hauptamtlichen Gewerkschaftsfunktionär, den Bezirkssekretär (und Bremer SPD-Bürgerschaftsabgeordneten) Dieter Wilhelmi, zum Rücktritt auf.
Die Rücktrittsforderung selbst liegt schon seit September auf dem Tisch — mitsamt einer zentimeterdicken Dokumentation über die Verfehlungen des Funktionärs.
Gewerkschaftsschädigendes und autoritäres Verhalten sind die Hauptvorwürfe, die darinausführlich belegt wurden. Wilhelmi, wie auch der zuständige Funktionär auf Landesebene, Günter Rodewig, hatten sich bisher der Debatte mit den Mitgliedern entzogen. Allerdings hatten die heftigen Diskussionen in der Öffentlichkeit zu einem gemeinsamen Gespräch geführt, in das sich auch der Hauptvorstand der IG-Medien in Stuttgart eingeschaltet hatte. Es wurde allerdings ohne ein Ergebnis vertagt. ra
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen