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Jugoslawiens Regierung überdenkt Ausnahmezustand

Belgrad (dpa) — Nachdem die größte jugoslawische Republik Serbien widerrechtlich den Druck von über 18 Milliarden Dinar (zwei Milliarden Mark) angeordnet hatte, hat die Bundesregierung ihren Rücktritt und die Einführung des Ausnahmezustandes erwogen. Das berichtete am Dienstag die angesehene Belgrader Zeitung 'Borba‘ über die Krisenberatungen des Kabinetts von Ante Markovic in den vergangenen Tagen. Inzwischen hat die Nationalbank Serbiens alle Mittel gesperrt, um die verfassungswidrige Ausgabe „lügenhaften Geldes“ zu unterbinden.

Ein ungeklärter Feuerüberfall und ein kroatischer Aufruf zum Boykott des Handels mit Serbien hatte bereits am Montag das orthodoxe Weihnachtsfest in Jugoslawien überschattet. Nach einer Meldung von Radio Belgrad wurde ein Arbeiter in einer überwiegend von Serben bewohnten Gegend Dalmatiens von Unbekannten beschossen, nachdem er mit seinem Auto an einer Straßensperre angehalten hatte. Er erlitt schwere Verletzungen.

Mit dem von Radio Zagreb verbreiteten Aufruf an kroatische Firmen, den Handel mit Serbien zu boykottieren, wurde der Handelskrieg zwischen den beiden Nachbarrepubliken weiter verschärft. In dem Aufruf hieß es, Kroatien werde bald weitere „Schutzmaßnahmen“ ergreifen.

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