: Häuser und Wohnungen von Irakern in Bonn durchsucht
Bonn (ap) — Nach der Drohung des irakischen Präsidenten Saddam Hussein, auf einen Krieg am Golf mit Terroranschlägen in aller Welt zu reagieren, gehen die deutschen Sicherheitsbehörden offensichtlich gezielt gegen verdächtige Iraker vor. In Bonn wurden am Mittwoch mehrere Häuser durchsucht, die Irakern gehören. Mehreren Mitarbeitern der Botschaft des arabischen Landes in Bonn wurde offensichtlich nahegelegt, Deutschland zu verlassen. Alle beteiligten Behörden hüllten sich in Stillschweigen. Die Bonner Staatsanwaltschaft teilte lediglich mit, es seien „mehrere Objekte“ in der Stadt durchsucht worden, und lehnte weitere Angaben ab. Nach Angaben von Augenzeugen betraf das unter anderem eine Pension im Stadtteil Bad Godesberg, die von einem Iraker betrieben wird. Das Vorgehen der Polizei, die auch Türfüllungen eingerissen habe, deute auf die Suche nach Waffen und Sprengstoff hin. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Chrobog, teilte mit, daß das Personal der irakischen Botschaft „in der Tat verringert worden“ sei. „Es hat da einige Probleme gegeben“, erklärte der Sprecher, der nicht Stellung dazu nehmen wollte, ob Diplomaten mit Ausweisung gedroht wurde.
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