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Een appeldwatschet Poor

■ Neil Simon op Platt in't Ernst-Waldau-Theoter

“Alles nur Männer!“ kreit 'n Froonsminsch ut'n Tokiekerroomglieks as de Vörhang opgeiht vörluud un treffend. Speelt ward de Klassiker „Ein seltsames Paar“ vun Neil Simon. In de plattdüütsche Bearbeitung vun Walter Arthur Kreye heet dat denn „Een appeldwatschet Poor“.

Dor sitt 'n Pokerrunde, fief Mannslüüd. De Sößte ward noch vermißt. Veer vun jem — vun Jan- Gerd Brüns, Wiegand Haar, Uwe Pekau un Dieter Herrmann speelt - sünd bloots Mitspeelers, Nevenrullen sotoseggen. Man jedeen gestaltet sien Rull op eegen Oort.

Oskar, de Huusherr, ward vun Jochen Altenburg speelt. Em is sien Fro mit de Gören utneiht, un he versöcht nu, dat Geld för de Alimente bi't Pokerspeel tosomentokleien. Ansunsten föhlt he sick as Junggesell heel good. Nich so Felix (Horst Arenthold), den sien Fro rutsmeten hett, wieldatt he eer mit sien Pingeligkeit op'n Keks güng. He hett seggt, he wull sick wat andoon, un as he denn opdüpen deit, nehmt se em vörsorglich op. He treckt to Oskar in de verwaiste Wohnung.

Un wat denn losgeiht, dat kannst di in dien slimmsten Alpdroom nich vörstellen. Dor kann de perfekteste langhoorige Huusdraken nich mithollen. Un he kujoneert nich bloots sien Mitbewohner, sünnern de heele Pokerrunde. Vörbi is dat mit de lockere Kommodigkeit. He hett all de Eegenschaften, de 'n eenzeln an'n Minschen schätzen deit: He kakt un he serveert, he putzt un wienert, he fegt un rüümt op.Un he is de Pünktlichkeit in Person. Man wenn dat allens tosomenkummt, un denn noch överdreven ward... Nich to'n Uthollen!

Bloots mit de Deerns kann he nich ümgohn. De beiden, Gaby (Wibke Wendt) un Paula (Evelyn Nitschke), de een Trepp höger wohnen dot un de Oskar to 'n scharpe Party inlood't hett, de vergrätzt he. Half ut Dusseligkeit, half ut Bammel un half ut Afsicht. Dree Hälften, dat sütt em liek! Un na dat he ok noch de komplette Pokerrunde vergrätzt hett, passeert em dat, wat komen mutt: he ward avermols rutsmeten.

Regisseur Sieghold Schröder hett dat Speel straff inszeneert. In dat unopfällig gefällige Bühnenbild vun Roland Wehner geit dat kunterbunt to un Slag op Slag. Keene Längen un keen Verlegenheit. Dat Publikum freit sick bannig, datt dat mol wedder orntlich wat ton Lachen hett.

Berni Kelb

Keen dat Stück noch nich kennt, de sall sick dat ankieken. Dat löppt wedder Ende Januar un denn den heelen Februar dörch.

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