: Morgenbuch an Spiess/Arani etc.
Der Ostberliner Morgenbuch-Verlag geht mit sämtlichen Rechten und Titeln in den Besitz der Westberliner Verlagsgruppe Spiess/Arani/Haude & Spener über. Damit konnte sich die Spiess-Gruppe gegenüber dem Springer-Verlag durchsetzen, mit dem ebenfalls Verhandlungen geführt worden waren. 16 Autoren hatten während der Gespräche im Dezember gegen die Verkaufspläne des ehemaligen Verlags der liberalen DDR-Blockpartei LDPD an Springer protestiert und mit dem Entzug ihrer Autorenrechte gedroht.
Die noch bestehende Verlagsmannschaft von sechs Mitarbeitern werde von der Spiess-Gruppe übernommen, hieß es. Für das Programm ist künftig der bereits seit 22 Jahren als Verlagsdirektor tätige Wolfgang Tenzler verantwortlich. Auch in der Zukunft solle die »liberale geistige und künstlerische Tradition« des Morgenbuch-Verlags fortgeführt werden unter »wirtschaftlich effektiveren Bedingungen«. Den Sachbuchbereich will das Unternehmen erweitern und aktualisieren. Dokumentarische Literatur, zeitgenössische deutschsprachige Belletristik, Biographien und Memoiren sollen programmbestimmend bleiben. Morgenbuch will sowohl seinen Autorenstamm pflegen als auch neue, junge Autoren fördern. Zum Stamm gehören unter anderen Stefan Heym, Friedrich Dieckmann und Fritz-Rudolf Fries.
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