: HIV-Positive und Wohnungsnot
■ Dokumentation: Programm der Aktionsgruppe Wohnungsnot zur Situation von HIV-infizierten Menschen in Berlin/ Eine Klinik in Kreuzberg steht leer
Anläßlich des heute stattfindenden Prozesses gegen 13 Demonstranten, die am Welt-Aids-Tag 1989 eine leerstehende Klinik in Kreuzberg besetzt hatten, dokumentiert die taz auszugsweise einen Aufruf der Aktionsgruppe Wohnungsnot in der Aids- Hilfe e.V.
»In Berlin leben Tausende von HIV- infizierten Menschen; etwa 700 von ihnen sind bereits manifest an Aids erkrankt. Noch sehr viel größer ist die Zahl der an Frühstadien leidenden Menschen. Da vor allem junge Leute an HIV und Aids erkranken, liegen zumeist keine beziehungsweise keine ausreichenden Ansprüche an die gesetzliche Rentenversicherung vor. Fast immer ist daher die finanzielle Situation sehr schlecht, und die Betreffenden sind auf Sozialhilfe angewiesen.
Aus dieser Situation ist die »Aktionsgruppe Wohnungsnot« als eine Initiative der AGB (Arbeitsgemeinschaft Berliner Positive) in der Berliner Aids-Hilfe entstanden. Sie kämpft für das Recht aller HIV- und Aidskranken, in einer eigenen Wohnung menschenwürdig zu leben und zu sterben.
Wohnungslose HIV- und Aidskranke werden von den Sozialämtern in der Regel in private Notunterkünfte (»Läusepensionen«) geschickt. Deren BetreiberInnen kassieren pro Schlafplatz monatlich 1.200 DM aus dem Sozialetat.
Wir fordern:
—Der Modellantrag zur Förderung der ZiK GmbH muß sofort im vollen Umfang bewilligt werden. Die Förderung ist aus Bundes- und Landesmitteln unbefristet fortzusetzen.
—Der Wohnberechtigungsschein mit Dringlichkeit muß für HIV- und Aidskranke und ihre PartnerInnen von den Bezirksämtern sofort nach Vorlage eines ärztlichen Zeugnisses ausgestellt werden.
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