Potsdamer GEWOBAU steht unmittelbar vor der Pleite

Potsdam. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft in Potsdam, die GEWOBA, steht unmittelbar vor der Pleite. Diesen Alarm schlug gestern der Potsdamer Baustadtrat Detlef Kaminski (SPD). Der Grund für diese Misere sei, daß die GEWOBA nur knapp eine Mark pro Quadratmeter an Miete einnehme, die Bewirtschaftung der Häuser jedoch 5,40 Mark pro Quadratmeter kosten würde.

Die GEWOBA und die drei — kleineren — Potsdamer Wohnungsbaugesellschaften brauchen, so Baustadtrat Kaminski, monatlich sechs Millionen Mark, um diese Defizite auszugleichen, dazu kämen noch die Heizungskosten und die Altkredite aus der ehemaligen SED-Zeit. Diese Summe könnte weder die Stadt Potsdam noch das Land Brandenburg aufbringen. Und die Mieter schon gar nicht.

Deshalb müsse, so Kaminski, der Bund mit einer Subvention von zehn Millionen Mark monatlich einspringen. Schließlich habe die Bundesrepublik die Rechtsnachfolge der ehemaligen DDR angetreten und müsse demzufolge auch die Schulden übernehmen.

Kaminski kritisierte außerdem die von der Bundesregierung beschlossene elfprozentige Instandsetzungs- und Modernisierungsumlage. Sie werde dazu führen, daß kein Potsdamer mehr in der Innenstadt wohnen könne. Denn eine hundert Quadratmeter große Wohnung koste dann mindestens 1.500 Mark monatlich. esch