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Crime-Anthologien: Raymond Chandler: "Philip Marlowe" / Bill Pronzini, H. Greenberg / Marie Smith: "Die Lady ist ein Detektiv"

CRIME-ANTHOLOGIEN

Perfekte Anthologien gibt es nicht. Sehr gute sind äußerst dünn gesät...“, bemerkte einst der Altmeister Raymond Chandler. Wahrscheinlich hätte er sich nicht träumen lassen, daß sein Philip Marlowe einmal Gegenstand einer, jetzt schon zweibändigen, Anthologie werden könnte. Raymond Chandler's Philip Marlowe heißt auch der zweite Band der von Byron Preiss herausgegebenen 12 Kurzgeschichten, die, alle von verschiedenen Autoren, eines gemeinsam haben: Der Held heißt immer Marlowe. Schriftsteller wie Robert Crais, James Grady oder Stuart M. Kaminsky haben ein ganz persönliches Bild des berühmten Detektivs, und für den Leser ist es ebenso amüsant wie spannend, diese verschiedenen Figuren mit dem gleichen Namen agieren zu sehen. Ergänzt wird das Ganze mit einem Nachwort des Chandler-Biographen Frank MacShane und einer Karte von Los Angeles, auf der alle die berühmten Orte der Chandler-Romane eingezeichnet sind. (Heyne)

Eine weitere dieser dünn gesäten, guten Anthologien ist die ebenfalls zweibändige Schnüfflersammlung der „Schwarzen Serie“ des Bastei-Lübbe-Verlags. In Mach's noch einmal Schnüffler und Schau mir in die Augen, Schnüffler, herausgegeben von Bill Pronzini und H. Greenberg, erledigen jeweils 13 verschiedene Privat-Eyes ihren schmutzigen Job. Da gibt es die Klassiker wie Ross MacDonalds Lew Archer oder Michael Collins Dan Fortune, aber auch neue wie Kinsey Millhone von Sue Grafton.

Wer sich für Schnüfflerinnen interessiert, englische und amerikanische, der bekommt es in Die Lady ist ein Detektiv mit acht Autorinnen und ebenso vielen Detektivinnen zu tun. „Spannung feminin“ wird im Untertitel versprochen, und die Heldinnen, sei es nun die raffinierte Miss Marple oder die naive Louise Baring, lösen das Versprechen locker ein. Herausgegeben von Marie Smith, enthält das Buch Kurzgeschichten „von 1918 bis heute“, von Agatha Christie bis Sara Paretsky. (Fischer)

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