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16 Festnahmen bei Börsenblockade

■ 50 Beamte schützten den Spekulier-Bau vor 100 DemonstrantInnen

Mit 16 vorläufigen Festnahmen endete gestern gegen 11.00 Uhr Vormittag die Blockade der Bremer Wertpapierbörse in der Obernstraße. Eine Vorbereitungsgruppe „Aktionstag gegen die Börse“ hatte auf Flugblättern dazu aufgerufen, den „Alltag der Börse“ zu blockieren, weil dort die finanziellen Gewinne des Krieges sichtbar würden. Die Festgenommenen wurden nach der Personalienüberprüfung wieder freigelassen.

Die Polizei war auf die Demonstration vorbereitet. Sie stellte einen Mannschaftswagen quer vor die Eingangstür der Börse und riegelte den ohnehin elektrisch gesicherten Zugang mit einer Kette ab. Zu Zusammenstößen kam es, als die Beamten versuchten, die Straßenbahngleise, auf die die Demonstrantinnen ausgewichen waren, freizuräumen. Dort versuchten die DemonstrantInnen, den Börsianern den Eintritt in die Spekulierhalle zu verwehren.

Die 16 Festgenommenen haben nach Angaben eines Polizeisprechers wahrscheinlich ein Verfahren wegen Nötigung zu erwarten. Die starke Präsens der Beamten hätten Sachbeschädigungen erfolgreich verhindert, eine Angestellte der Börse beklagte defekte Schloßzylinder. Bereits in der letzten Woche war die Wertpapierbörse blockiert und mit roter Ölfarbe übergossen worden. Das „Blut“ ist aus der teuren Sandsteinfassade der Börse nicht mehr herauszuwaschen.

Der Versuch der DemonstrantInnen, sich über einen Seiteneingang Zugang zur Börse zu verschaffen, blieb ebenfalls erfolglos. Die Börse hat keinen Seiteneingang.

Der Geschäftsbetrieb beim Aktiengeschäft blieb durch die Blockade nahezu unbeeinflußt. Die offiziellen Börsenzeiten liegen spät zwischen 10.30 und 13.30. Und: Daimler kletterte gestern um 50 Pfennig, Deutsche Bank um 3,50, Thyssen um 1,80 Mark und Siemens um eine Mark. mad

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