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Gelähmte Kirchen im Osten

Dresden. Die acht evangelischen Kirchen im Osten Deutschlands befinden sich nach Einschätzung des Dresdner Superintendenten Christof Ziemer in einem Zustand der Lähmung. „Es geht uns nicht gut“, sagte Ziemer, der durch sein Engagement im Herbst 1989 über die Grenzen der Kirche hinaus bekannt geworden war. „Auch wir werden abgewickelt, gewogen und für zu leicht befunden.“ Die Dominanz der kirchlichen Strukturen im Westen sei so stark, daß Fragen wie Finanzierungssysteme, Ausbildungsprofil der Mitarbeiter oder Unterweisung der Kinder in Christenlehre der östlichen Gliedkirchen nicht professionell genug seien, um überleben zu können. Die Kirchen in den neuen Bundesländern übernähmen die wesentlichen Strukturen des Westens, wenn auch „widerwillig und zum Teil mit schlechtem Gewissen“. Die „Halbheiten der DDR werden unbarmherzig an uns heimgesucht“.

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