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Die Balten brauchen Hilfe

■ Demonstranten vor der sowjetischen Botschaft wollen ausharren und helfen

Mitte. Seit Wochen stehen die Litauer, Letten und Esten des »Komitees Freies Baltikum« jeden Abend vor der Außenstelle der sowjetischen Botschaft Unter den Linden und demonstrieren für Demokratie und Unabhängigkeit der baltischen Länder. Jeden Morgen fehlen einige von den Kreuzen, die für die bei der Erstürmung des litauischen Pressezentrums und Parlaments Getöteten aufgestellt sind.

Pfarrer Neubert, Sprecher des Komitees, vermutet die Diebe in der sowjetischen Botschaft. Immer öfter kommt es auch zu »Anrempeleien« mit »freien« Mitarbeitern der Botschaft, sagt er. Trotz aller Schwierigkeiten aber will das Komitee die Aufklärungsarbeit über die Situation in den Ostseestaaten nicht aufgeben. In einem Schreiben an Außenminister Genscher verlangt man, daß die Bundesrepublik »eindeutige Schritte zur völkerrechtlichen Anerkennung der souveränen baltischen Republiken, Litauen, Lettland und Estland« unternehme.

In die Wege geleitet wurde eine Medikamentenspendensammlung für das Unfallkrankenhaus in Vilnius. In Vilnius fehlen die schlichtesten Verbrauchsartikel von Einmalspritzen bis zu Blutverdünnungsmitteln. Mediziner der Städtischen Kliniken in Duisburg, Partnerstadt von Vilnius, werden die ersten Hilfslieferungen Anfang März nach Vilnius bringen. Die Hilfsaktion soll auf die beiden Kinderkrankenhäuser der Stadt ausgedehnt werden. Für Anfragen sind montags bis freitags 12 bis 14 Uhr entweder Mitarbeiter des Komitees im Haus der Demokratie, Zimmer 306 zu erreichen (Telefon: Ost-Berlin 2292317) oder die Gruppe »Hilfsmaßnahmen« über Simone Böhm (Telefon: Ost-Berlin 2825685). aku

Spenden für die Medikamente: »Hilfe für das Baltikum«, Simone Böhm, Sparkasse der Stadt Berlin, Bankleitzahl 10050000, Konto-Nummer 990011666

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