: „Sofortige und resolute Maßnahmen“
■ Gorbatschow zur sowjetischen Friedensinitiative/ Schlüsselelement ist rascher Truppenabzug Iraks aus Kuwait DOKUMENTATION
New York (dpa) — Die Erklärung des sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow zur jüngsten Friedensinitiative Moskaus, die am Dienstag im Sicherheitsrat der UNO verlesen wurde, im Wortlaut:
„Während der Gespräche mit dem Beauftragten des irakischen Präsidenten ist die sowjetische Seite von der Annahme ausgegangen, daß die gegenwärtig ausufernde Krisensituation am Persischen Golf sofortige und resolute Maßnahmen erfordert, um eine weitere Eskalation des Konflikts zu vermeiden, tausende von Leben zu retten und die Bedrohung des ökologischen Gleichgewichts der ganzen Region zu vermeiden.
Während eines langen und bedeutsamen Meinungsaustausches über die Lage im militärischen Operationsbereich und über zahlreiche Probleme, die diese Operationen verursacht haben, hat Präsident Gorbatschow einen spezifischen Aktionsplan vorgelegt. Dieser Plan geht von der Notwendigkeit aus, daß das in den Resolutionen des Sicherheitsrates vorgesehene Mandat im Hinblick auf die Golfkrise strikt eingehalten werden muß. Das Schlüsselelement des Planes besteht darin, daß ein rascher Beginn des irakischen Truppenabzugs aus Kuwait gewährleistet wird, wodurch ein sofortiges Ende des Blutvergießens erreicht werden könnte. Wir hoffen, daß unsere Vorschläge in ernsthaftester Form in Erwägung gezogen werden. Jetzt erwarten wir eine Reaktion aus Bagdad, mit der wir sehr bald rechnen. Mit dieser Reaktion wäre es möglich, praktische Maßnahmen in substantieller Weise zu diskutieren. Die gegenwärtige Situation erfordert ein vorsichtiges und verantwortungsbewußtes Vorgehen. Dies ist keine Situation für laute und spektakuläre Initiativen, sondern die Situation erfordert ein ernsthaftes diplomatisches Vorgehen. Von der Wirksamkeit dieses Vorgehens hängen die Aussichten für eine rasche Wende in Richtung auf eine politische Lösung ab. Die Entscheidungen des Sicherheitsrates sollten die Basis bilden. Dabei sollte die wichtige Rolle dieses Forums bei der Erhaltung des internationalen Friedens und der Sicherheit beachtet werden.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
