piwik no script img

Bebauung nicht vom Tisch

■ Verein zur Erhaltung der Osterholzer Feldmark gegründet

Nach verschiedenen Irritationen durch Pressemitteilungen, die den Fortfall der Bebauungsabsicht in der Osterholzer Feldmark verdeutlichen sollten, ist klar, daß weiterhin an den Plänen zur Bebauung des letzten Osterholzer Grüngebietes seitens des Senats festgehalten wird.

Der Bremer Senat denkt dabei an eine Wohnbebauung bis zu 4.000 Wohneinheiten, die sich in der dreifachen Größenordnung des „Weser-Parks“ (inkl. aller Nebenanlagen) bewegt. Unter der Prämisse der Aufgabe des zusammenhängenden Grüngebiets würde Osterholz auch die historisch gewachsene Kulturlandschaft verlieren, denn die Verkleinerung der Höfe würde die verbliebenen Bauern zur Aufgabe zwingen. Jetzt haben unsere Kinder noch die Möglichkeit, Landwirtschaft hautnah zu erleben. Diesen letzten direkten Bezug zu Tier und Natur sollten wir Ihnen erhalten.

Bereits heute ist die Luft dank übermäßigen Verkehrs stark belastet; wenn durch den Verlust der Feldmark die letzte „grüne Lunge“ verloren geht und andererseits durch Bebauung mehr Verkehr produziert wird, sind die Umweltbelastungen jedes Einzelnen noch stärker.

Es kann nicht Ziel einer Regierung sein, einzelne Landstriche zu entsiedeln und dafür in anderen immer mehr Ghettos entstehen zu lassen, denn diese neu entstehende Wohnsiedlung ist ja nicht für die jetzige Wohnungsnot entscheidend, da ihre Realisierung erst in 6 oder 8 Jahren zum Tragen käme.

Der Bremer Osten hat bisher überwiegend negative Beiträge zur Stadtentwicklung liefern dürfen — damit muß endlich Schluß gemacht werden! Mit seinen Planungsvorbereitungen „für“ die Osterholzer Feldmark leitet der Bremer Senat seinen Schlußangriff auf die Lebensqualität der Bevölkerung im Bremer Osten ein.

Aus diesem Grund haben sich bereits im Herbst letzten Jahres einige Dutzend interessierte Bürger zu einer Initiative zusammengefunden. Um eine effektivere Arbeit zu gewährleisten, erschien es sinnvoll, einen Verein zu gründen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Osterholzer Feldmark in ihrer jetzigen Form zu erhalten.

Die Vereinsgründung Osterholzer Feldmark e.V. fand am 16.01.91 statt. Interessierte BürgerInnen können sich an Claus Aumund-Kopp, Osterholzer Dorfstr. 65, 2800 Bremen 44, wenden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen