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No smoking please!

Die Welt hat einen neuen Nichtraucher: Johan Cruyff. Woran sich eine ganze Trainergeneration die Zähne ausbiß und sogar der unbeugsame Hennes Weisweiler verzweifelte, das scheint nun dem Ärzteteam des St. Jordi-Krankenhauses in Barcelona zu gelingen. „Cruyff ist körperlich sehr stark. Wenn er auf sich aufpaßt und mit dem Rauchen aufhört, kann er ein normales Leben führen“, sagte Chefchirurg Oriol Bonin, nachdem er den 43jährigen Trainer des FC Barcelona einer vierstündigen Bypass-Operation unterzogen hatte. Der Niederländer, der schon als Aktiver den Glimmstengel praktisch nur zum Kopfball aus dem Mund nahm, wird — will er nicht das Schicksal seiner Kollegen Gyula Lorant und Jock Stein teilen, die auf der Trainerbank vom Infarkt ereilt wurden — kaum umhin können, dem unbarmherzigen Rat der Ärzte zu folgen. Diesmal hatte er Glück, daß er, als er starke Schmerzen in Brust und Rücken verspürte, schleunigst das Krankenhaus aufsuchte, wo zwei stark verengte Herzarterien entdeckt wurden.

In frühestens acht Wochen kann Cruyff, der die Operation gut überstanden hat, seine Arbeit wieder aufnehmen, wobei allerdings ungeklärt bleibt, wie er wohl die zweite Anweisung der Mediziner befolgen soll: „starken Streß auf der Trainerbank vermeiden“. Seine Mannschaft scheint immerhin gewillt, den Genesungsprozeß nicht zu gefährden. Durch ein streßfreies 6:0 gegen Las Palmas zog der FC Barcelona ins Viertelfinale des spanischen Pokals ein. Ausgeschieden ist hingegen Espanol Barcelona nach einem 0:2 in Valladolid. Balsam für Herz und Seele des Johan Cruyff sicherlich auch das Ausscheiden des Erzfeindes aller Katalanen, Real Madrid. Die Madrilenen verloren gegen Bernd Schusters Atletico Madrid mit 0:1. Foto: Reuter

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