: Bombenmassaker in Colombo
■ Autobombe tötet Sri Lankas Vizeverteidigungsminister und weitere 18 Personen
Colombo (ap) — Bei einem der bisher schwersten Bombenanschläge im Bürgerkrieg auf Sri Lanka sind am Samstag in der Hauptstadt Colombo der stellvertretende Verteidigungsminister Ranjan Wijeratne und 18 weitere Menschen ums Leben gekommen. Nach Polizangaben explodierte ein mit 50 Kilogramm Sprengstoff beladenes geparktes Auto, als die Wagenkolonne des Ministers das Fahrzeug passierte. Der Anschlag ereignete sich in der morgendlichen Hauptverkehrszeit. Mindestens 73 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.
Hinter dem Anschlag vermuten die Behörden tamilische Rebellen. Der getötete Minister galt als der zweitmächtigste Mann der Regierung nach Präsident Premadasa und war der Hauptverantwortliche für den Kampf gegen die Tamilen. Im Januar hatte der 60jährige, der auch Minister für Landwirtschaft und Industrie sowie Regierungssprecher war, eine Offensive gegen tamilische Bewegungen auf der Halbinsel Jaffna befohlen. Die tamilische Minderheit kämpft seit 1983 für einen unabhängigen Staat. Seit Beginn des Bürgerkriegs sind rund 14.000 Menschen umgekommen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen