: Die Wiederkehr der Schuppenflechte-betr.: "Philosophen zum Golfkrieg" ("Ein gerechter Krieg" hat keine Legitimationsgrundlage" von Axel Honneth, und "Die zynisch-idyllische Illusion eines Kleinkrieges" von Wolfgang Welsch, taz vom 23.2.91
betr.: „Philosophen zum Golfkrieg“ („Ein ,gerechter‘ Krieg hat keine Legitimationsgrundlage“ von Axel Honneth, „Die zynisch- idyllische Illusion eines Kleinkriegs“ von Wolfgang Welsch), taz vom 23.2.91
[...] Jedesmal, wenn ich den Hals bis zum imaginären Terrorismus voll habe, [...] kaufe ich eine taz; zum Beispiel die vom 23. Februar.
[...] Ich halte mich für einen Menschen mit sehr simplen Ansprüchen. Für diese Simplizität suche ich Solidarnosch, finde aber keine. Nun habe ich mir gedacht, alter Philosophenfan, lies doch mal die Artikelchen von Honneth und Welsch. Vielleicht... Aber ich bin leer geblieben. Mich stört an solch klugen Texten, daß sie vom Status quo des politischen Denkens nicht loskommen (nicht loswollen? nicht losdürfen?). Ich will aber nicht so weit gehen wie Schopenhauer, der jedem angestellten Universitätsphilosophen die Fähigkeit zu denken abgesprochen hat. Nein, Honneth soll sein Sicherheitsbrot in Konstanz verzehren, Welsch in Bamberg. Da richten sie wohl keinesfalls so viel Schaden an wie etwa bei Hecker&Koch oder sonst einer Waffenfabrik.
Also, das klingt ja eigentlich vernünftig, was die Philosophen da in der taz schreiben. Auf Anhieb würde mir Welsch besser gefallen als Honneth. Aber ich bin vielleicht schon zu verbittert über die dauernden Belästigungen durch die Politik — von lokal bis global. Bei mir hat sich das Problem verdichtet (von mir aus: verengt) zu der Frage: Wie läßt sich das Gespann Hussein/Bush ablösen, damit nicht noch mehr Schaden angerichtet wird? —
PS. Inzwischen soll es schon wieder Leute geben, die sich nach der Mauer, dem Undsoweiter zurücksehnen. Eine/r sollte einen Soul-fiction-Roman schreiben: „Die Wiederkehr der Schuppenflechte“ (Achtung Satire! — nach Tucholsky in Deutschland nur mit Ansage ratsam).
PS2. Eben im Familienrat erkannt beim sonntäglichen Frühstück, daß die 'Spiegel‘-Reporter die Gesprächspartner besser im Griff haben. Die taz aber hat Fragen pauschal gestellt, und die sind, sozusagen, pauschal nicht beantwortet worden, die Philosophen haben einfach darüber hinwegschwadroniert oder Schopenhauer hatte doch recht. Michael Andries, Puchheim
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen