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Janos Pilinszky: Schleier

Keine Sonne. Kein Mond.

Und keine Kindheit.

Und vor allem keine Erde, keine Mutter Erde.

Kein Sarg und keine Heimat.

Keine Wiege und kein gemachtes Bett,

unter dem Kopf ein zurechtgerückter Tod.

Auf einer Nadelspitze dreht sich, wer lebt,

und unser Frieden, der ist nichts andres

als ein herabhängender Flügel, bewußtlos geworden,

wie ein abgelegter oder nicht einmal abgelegter

Brautschleier sich ohnmächtig an den Nagel hängt.

Er baumelt.

Wir baumeln.

Nicht einmal einen Friedhof haben wir.

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