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Erneute Zusammenstöße zwischen Kurden und türkischem Militär

Ankara/Istanbul (afp/ap) — Bei Auseinandersetzungen zwischen kurdischen Demonstranten und türkischen Sicherheitskräften sind am Donnerstag im südostanatolischen Dargecit eine Frau erschossen und sieben Menschen verletzt worden. Wie der Bürgermeister der Stadt, Suleyman Anik, bestätigte, hatten sich in Dargecit etwa 5.000 Menschen versammelt, um mit einem Schweigemarsch gegen das Vorgehen der türkischen Armee in Sirnak und Idil zu protestieren. Dort waren in der vergangenen Woche fünf Menschen erschossen worden.

Zwei am Ort des Geschehens anwesende Abgeordnete der Oppositionspartei PPSD erklärten, die Sicherheitskräfte hätten in die Menge geschossen, „nicht um die Versammlung aufzulösen, sondern um zu töten“. Die halbamtliche türkische Agentur 'Anatolia‘ bestätigte die Zahl der Opfer, berichtete allerdings, die Sicherheitskräfte hätten „in die Luft geschossen“, um die „nicht genehmigte Demonstration“ aufzulösen. Während der Demonstration in Dargecit blieben die Geschäfte als Zeichen des Protests geschlossen.

Unterdessen verlängerte die Regierung in Ankara das seit 1987 bestehende Ausnahmerecht in dem von Kurden bewohnten Südosten der Türkei um vier Monate. Somit können die Provinzregierungen weiterhin Kundgebungen verbieten und die Pressefreiheit einschränken.

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