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„Weiße Industrie“ soll Touristen anlocken

■ Supermarkt und Arztpraxen für Feldberg/ Eine Wasserskiseilbahn, von der im Rathaus niemand etwas weiß

Neustrelitz. Das mecklenburgische Feldberg liegt in einer reizvollen Seen- und Endmoränenlandschaft. Hier wechseln Seen, Felder, Wiesen, Wälder und Steilhänge einander ab. Diese Fülle landschaftlicher Schönheiten aus der letzten Eiszeit vor etwa 15.000 Jahren zieht jedoch noch keine Touristen an. Mit dem Bau einer entsprechenden Infrastruktur soll hinter dem Rathaus der rund 3.000 Einwohner zählenden Stadt begonnen werden. Auf diesem Standort entstehen noch in diesem Jahr ein 1.000 Quadratmeter großer Supermarkt, ein parkähnlich angelegter Abstellplatz für 160 Fahrzeuge sowie ein Wohn-Geschäfts-Haus mit acht Wohnungen und 21 Gewerberäumen für Arxtpraxen, Apotheke, Bank, Gastronomie und Kleinläden. Auch ortsansässige Unternehmen erhalten dann moderne Büroräume. Das neue Stadtzentrum „werde zukunftsweisend“ sein, Impulse für die ganze Stadt auslösen, sagte Bauherr Jens Lange aus Hagen bei Bremen. Er sei davon überzeugt, daß in Feldberg auch eingedenk der Berlin-Nähe die „Weiße Industrie“ aufblühen wird. Das Grundstück hatte Lange am 24. November 1990 gekauft, bereits Mitte Januar wurde die Baugenehmigung erteilt. „Sensationell das Tempo“, meint der Investor, der bereits weitere Vorhaben angedacht hat. Feldberg ist bekannt durch den Schriftsteller Hans Fallada, der hier während der Zeit des Faschismus lebte und nach 1945 der erste Bürgermeister war, sowie durch Wasserskisportler. Wie die Feldberger aus einem Zeitungsinterview erfuhren, möchte die 24jährige Brita Schipner mit einer Wasserskiseilbahn eine Attraktion für Touristen im Feldberger Raum bauen. Den geeigneten Partner für das Objekt habe sie in der Seilbahn-Firma Rixen in München gefunden. Gegenwärtig ist Brita Schipner zum Lernen an Floridas Beach. Nur, im Feldberger Rathaus kennt man die Pläne der jungen Frau nicht. Weder sie noch die Münchener Firma hatte bisher in dieser Angelegenheit vorgesprochen. adn

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